Ganze 10
Eine Gans zubereiten finde ich nicht (mehr ;-) besonders schwer. Wenn Du ein gutes Tier bekommst probier einfach die
Tante Manni Gans, die ist super.
Wenn Du aber seit über 10 Jahren zwei Gänse für ein paar Freunde machst gibt es Probleme: Zwei ausgewachsene Freilandgänse auf einmal passen nicht in meinen Backofen. Und außerdem wäre das ja auch langweilig, so ganz ohne Abwechslung.
Letztes Jahr hatte ich dann eine super Idee: 1 Gans serviere ich in vielen kleinen Gängen, die ich locker die Woche über nach und nach vorbereiten kann, die zweite gibt es dann ganz einfach aus dem Ofen. Also total streßfrei, ganz entspannt, eigentlich. Klappte nur nicht, ich war dann doch die ganze Woche weg und musste dann am letzten Tag alles machen. Klappte zwar irgendwie, aber mein selbst gestecktes Ziel - 10 Gänge Gans - habe ich verfehlt. Und stressig war es auch.
Daher dieses Jahr ein neuer Versuch, viel besser vorbereitet. Also, theoretisch zumindest, denn die Woche über war ich dann doch bei einem Kunden vor Ort. Aber wenigstens habe ich einen großen Teil der Vorbereitung am Wochenende vorher hinbekommen. Und den Rest dann am Tag unseres Essens. Also dann:
Am Wochenende vor dem Essen habe ich die erste Gans zerlegt und eine Gänsebrust über Tee leicht geräuchert
Bis auf den letzten Gang konnte ich auch fast alles vorbereiten und dann ein paar Tage im Kühl- oder Gefrieschrank aufbewahren. Der Abend selber war dann sehr entspannend, Andrea hat den Tisch gedeckt
und ich dann serviert:
Gänse-Consommé (Herr Paulsen macht es vor). Etwas flüssiges am Anfang ist immer gut, das stimmt die Gäste auf das Essen ein, alle kommen erst einmal an.
Dann, etwas Brot und
Rillettes (z.B. so zubereitet)
Ein paar Wan Tan knuspern wunderbar:
gefolgt von Gänse-Frikadelle mit Cashewnüssen, dazu etwas Feldsalat.
Kein Essen ohne Pasta, also Ganserlravioli in Vanillebutter nach einem Rezept von Schubeck
Bratwurst von der Gans (mit Koriander!) darf nicht fehlen, dazu Orangensenf:
Die folgende Pastete geschmacklich sehr gut, der Teig leider durch die Standzeit zu weich und nicht mehr fotogen. Um so besser dazu Pomeranzengelee nach Anleitung der wunderbaren Katharina Seiser (nachmachen, unbedingt! Eigentlich alles von ihr.)
Die Gänsebrust hatte ich noch auf der Hautseite gebraten und im Ofen (etwas zu) gar ziehen lassen. Dazu eine säuerliche Tamarindensoße, eigentlich nur Tamarindenpaste und etwas Hoisinsoße
Und natürlich ein Cassoullet
Da alles in kleinen Portionen serviert ging die zweite Gans dann auch noch, einfach gebraten (s.o.), dazu Ofengemüse und Puntarelle (Bitterer Salat! Mit Sardellen! Und Zitrone!).
Gans in 10 Gängen, jede Menge Wein, u.a. Riesling von Löwenstein, Spätburgunder von Holger Koch und zum Dessert ein wunderbarer Sherry Pedro Ximénez...
Irgendwann (spät, sehr spät) war auch dieser Abend zu Ende, ich glaube, es sind alle zufrieden und satt nach Hause geschwanktgangen.
Aber im nächsten Jahr keinen Streß mehr, dann verkaufe ich die Gänse und es gibt Chips und Dosenbier.