Tradition Gans


Reste des Abends

Schon seit ein paar Jahren gibt es bei uns am "Anfang" des Jahres ein Gänseessen für einige liebe Freunde, die anscheinend jedes Jahr gerne wiederkommen. Und auch mal nörgeln, wenn wir bis zum März brauchen, um endlich einen Termin zu finden ;-)

Die Gänse stammen vom elterlichen Hof eines Freundes und durften dort ohne Stress und mit viel Auslauf aufwachsen, genau so wie es sein soll. Im Prinzip finde ich Gänsebraten sehr einfach zuzubereiten. Gans waschen, innen und außen salzen, bei nicht zu hoher Temperatur in den Ofen und warten. In der Zwischenzeit evtl. ein paar Beilagen machen und den Wein probieren.
Da wir meistens ca. 10 Personen sind reicht eine Gans allerdings nicht aus, es sollen schon 2 sein. Gleichzeitig passen die aber nicht in unseren Ofen, also müssen die nacheinander zubereitet und zumindest eine davon dann wieder aufgewärmt werden. Auch serviere ich ungern zwei mal die gleiche Menüfolge, also muss jedes Jahr etwas neues auf den Tisch und ich suche immer wieder schöne Rezepte. Dieses Jahr war das ganz einfach, kam doch von Herrn Paulsen eine perfekte Steilvorlage.

Aber ein Menü nur nachkochen ist natürlich nicht spannend, der Ablauf soll ja meinem Rhythmus entsprechen. Also gab es vorneweg erst einmal ein paar Kleinigkeiten, das meiste davon schon mal gemacht und gerne gegessen, wie eine Hühnerleberpate und das intensive Rindfleisch Fu Qi Fei Pian, dieses Mal aus Ochsenbrust und -herz. Daneben Kräuterseitlinge mit Zitronenmayonnaise.

Kräuterseitlinge mit Estragon-Zitronen-Mayonnaise

Da ich die Gänse schon am Vortag zubereitet habe, konnte ich auch nach Stevans Rezept eine Consommé zubereiten, absolut wunderbar. Gleichzeitig haben wir gelernt, wie scharf Habaneros wirklich sind, es war wirklich nur ein kleines Stückchen drin, brachte aber eine tolle Schärfe.
Gänse-Consommee

Die Gänse selber habe ich einmal sehr schlicht - also nur gesalzen und einmal sehr würzig nach Herrn Paulsen Rezept. Dazu natürlich reichlich Rotkohl, Brot und Feldsalat mir Orangenfilets. Und endlich konnte ich meine große Platte mal wieder auf den Tisch stellen. Von der Pflaumensauce waren übrigens alle wirklich begeistert.
Gänse 2011

Als Dessert mache ich gerne Eis, kann man gut vorbereiten, mag eigentlich jeder. Und z.B. mit ein paar Früchten oder wie hier mit einem Stück Zitronen-Crème-Brûlée Tarte ist es noch schöner. Dieses Mal sollte es ein Lavendeleis sein. Die meisten Rezepte dafür gefallen mir aber nicht, und auch mein erster Version (Sahne/Milch,Eier, Lavendel, Vanille) schmeckte mir nicht wirklich. Dabei ging einfach zu viel von der leichtigkeit und dem sommerlichen Charakter der Lavendelblüten verloren.
Also habe ich meine eigene Rezeptur gemacht. Da es gerade tolle Blutorangen zum Saften gab fiel die Wahl dann auch ganz leicht:
Lavendel-Blutorangeneis
Lavendel-Blutorangen-Eis
200 ml Sahne
100 ml Milch
mit
2 EL getrocknete Lavendelblüten
erhitzen, ein paar Minuten ziehen lassen
durch ein Sieb gießen und die Blüten entfernen
100 g Zucker hinzugeben
300 ml Blutorangensaft hinzugeben
ab in die Eismaschine.
Wer möchte kann natürlich auch noch etwas Schalenabrieb dazugeben.

Das Eis ist ab sofort auf unserer Lieblingsliste, wunderbarer Lavendelduft, durch die Orangen sehr frisch und gleichzeitig cremig.

Leider gehen solche Abende immer viel zu schnell rum und obwohl ich dieses Jahr kaum in der Küche war, konnte ich mich doch nicht genug mit meinen Gästen unterhalten.
Aber nächstes Jahr gibt's die Fortsetzung und sicherlich finden wir auch zwischendurch noch Gelegenheiten...

geleerte Weine