Salsiccia vom Bunten Bentheimer
Letztes Jahr hatte ich schon neidisch auf Herrn Paulsen geblickt, als er live von seinem Wursten berichtete, und auch bei zorra sah es einfach gut aus. Da mein Spielzeug auch einen Fleischwolf hat, wurde es jetzt einfach mal Zeit! Da es in unserer Gegend auch einen Schlachter gibt, der inzwischen Bunte Bentheimer anbietet habe ich mir dort ein schönes Nackenstück besorgt. Ausgelöst waren es dann doch noch über 2 kg Fleisch, deutlich mehr als ich eigentlich haben wollte, aber da musste ich dann durch...
Zusätzlich habe ich mir noch ein Stück fetten Speck einpacken lassen, allerdings ein relativ kleines (knapp 300 g), Bunte Bentheimer sind auch so schon fett genug, da muss nicht viel hinzugefügt werden. Auf nachdrückliches Anraten der Verkäuferin kamen als Naturdarm dann noch Saitlinge hinzu, also Därme vom Schaf. Die sind relativ klein, dicke Bratwurst ist damit nicht möglich, aber eben auch sehr zart, was dem Geschmack und der Haptik dann doch sehr zuträglich ist.
Das Fleisch in Streifen geschnitten und wie empfohlen kurz angefroren, und ab in den Wolf. Das Zerkleinern des Fleisches geht problemlos, der Fleischwolf der Bosch wird nicht einmal warm dabei.
Die Würste sollten auf jeden Fall eine italienische Note bekommen, also in Richtung Salsiccia gehen. Neben den obligaten Fenchensamen kamen bei mir noch etwas kleingeschnittener Rosmarin und Thymian, Salz, Knoblauch und 3 Pfeffersorten - schwarzer Pfeffer, langer Pfeffer und Kubebenpfeffer - hinzu. Die Pfeffersorten habe ich kurz angeröstet, damit sich das Aroma entfaltet, im Mörser fein zerstossen und mit den anderen Gewürzen gemixt. Dann das ganze unter das gewolfte Fleisch geben und von der Maschine gut durchkneten lassen.
Auch das einfüllen in den Darm klappte besser als gedacht, die Maschine nicht zu schnell laufen lassen, die Würste erst einmal nur abteilen, nicht drehen, dann geht das eigentlich recht entspannt. Das Verdrehen - damit die Enden nicht aufgehen und die Würste beim Braten auslaufen- geht wunderbar auch später noch, wichtig ist genug Platz zwischen den einzelnen Würsten.
Aus 2,5 kg Fleisch entsteht dann schnell mal ein Jahresvorrat Wurst, die Hälfte wird gleich eingefroren
Tatsächlich schmecken die Würste besser, wenn die einen Tag durchziehen können, dann ab auf den Grill oder die Grillplatte und bei nicht zu hoher Hitze garen. Es tritt erstaunlich viel Fett aus, die Würste werden dadurch ein ganzes Stück magerer.
Und was passt am besten zu Schwein? Lambrusco natürlich, aber nicht dieses eklige Zeit aus dem Supermarkt sondern eine feine Auswahl, die man mit netten Menschen zusammen leert.
Das wird wiederholt, der Ehrgeiz beim Wursten ist jedenfalls geweckt!