Münster verwöhnte ... wirklich
Inzwischen hat ja so jedes Städtchen seine eigene FressKulinarische Veranstaltung,so ist auch Münster seit inzwischen 5 Jahren mit Münster verwöhnt vertreten.
Mehr zufällig hatten wir das 2005 mitbekommen, seitdem sind wir aber jedes Jahr da.
Das Konzept der Münsteraner ist herrlich einfach:
- - ein paar gute Restaurants verschiedener Stilrichtungen
- - einen netten Platz vorm Schloss
- - eine Preisobergrenze von 8,50€
- - ein paar Tische und Stühle
- - einheitliches Geschirr
- - ein Kaufbesteck, dessen Erlös an einen guten Zweck geht
- - und natürlich gutes Wetter
Wir waren am Samstag in der späteren Mittagszeit da, dann istes meist nicht so voll. Stimmte auch dieses Mal, leider wares doch sehr sonnig-warm und die Schwüle trug nicht direkt zurErfrischung bei.
Egal, ein paar Austern (Villa Medici) funktionieren als Starter ganz gut,solange es sie noch gibt.Ein kühler Sauvignon Blanc hilft die Sinne zu beleben.Von erstaunlich guter Qualität war dann der Roh marinierte Thunfischmit herrlich knackigem Zuckerschotensalat (Kaiserhof). Der dazu gereichte Wasabiwar zwar schön scharf, überdeckte aber etwas den feinen Geschmack des Fisch.Musste man aber nicht mitessen.
Dagegen etwas langweiliger erschien das Hähnchen mit Wurzelgemüse in Mandelsoße (Tryp Kongresshotel),hier fehlte uns der Mandelsoße doch etwas Pfiff und Reisbeilage braucht niemand. Dafür das Hähnchen wunderbar zart, meckern auf höherem Niveau eben.Bio-Qualität gab es diesmal bei Bröker, für uns in Form eines Pastrami vom Bunten Bentheimer Schweinerückenauf einem Salat von Belugalinsen und Pflaumen-Chutney. Okay, man kann drüber streiten, ob das etwasmit Pastrami zu tun hatte, aber geschmacklich war das definitiv ein Highlight. Mild-würzig das Bentheimer,die Linsen mit wunderbarem Biss und absolut passend dazu das Chutney.
Ebenfalls dort gab es eine Rotwein-Rosmarinbratwurst vom Bentheimer Schwein mit Kohlrabigemüse.Bratwurst auf einem Gourmet-Event? Wenn sie so schmeckt immer wieder! Schön würzig die Bratwurst,sowohl der Fleischgeschmack als auch der Rosmarin kamen wunderbar durch, der Kohlrabi dazu wunderbarknackig angemacht, ganz das Gegenteil der bekannten zerkochten Masse, die man sonst schnell mal kriegt.
Sehr schön übrigens auch die Deko am Stand, erinnerte uns gleich daran, demnächst mal wieder bei Pues-Tillkamp vorbei zu schauen.
Langsam zog sich der Himmel zu und bald darauf sorgte dann auch ein Gewitter mit kräftigen Schauernfür die dringend notwendige Abkühlung.
Ein bisschen geht ja immer noch, nämlich eine Gänseleberterrine mit Apfel-Ingwerchutney und Sauerrahmbrioche (Davert Jagdhaus). Herrlich cremig die Gänseleber, schön frisch mit leichter Schärfe das Chutney, passte einfach.
Ebenso der Kaninchenrollbraten mit Knoblauch-Thymianjus (Giverny), eine fantastische Kräuterwürzigkeit, die mich direkt an die Provence denken lässt, ohne dass ich jemals da war ;-)
Zum Abschluss noch ein Halbgefrorenes von Tahitivanille mit eingelegten Aprikosen und Marzipansauce (Kaiserhof), ein Traum der auf der Zunge zerging.
Leider waren wir dann doch an unsere Grenze gelangt, mehr ging einfach nicht, obwohl wir gerne noch einigesanderes probiert hätten, z.B. Coq au vin in Spätburgunder oder Cannoli siciliani, Rinderrolle in Barolosauce oder die kleinen petit fours...Aber vielleicht beim nächsten mal...
Hier funktioniert einfach das Konzept, da die Portionen sowohl etwas kleiner als auch bezahlbar sind kann jeder nach Lust und Laune mehrere Sachen probieren. Und durch die gemeinsam genutzten Tische schotten sich die einzelnen Betriebe nicht voneinander ab sondern man sitzt mitten in einer großen Menge fröhlicher Geniesser. So funktioniert das!